Kultusministerin bekennt sich zur Sonderpädagogik

Als „berührend und gleichzeitig imponierend” bezeichnete Kultusministerin Susanne Eisenmann die Leistungen der Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten und ihrer Gründervereine. Eisenmann war die prominenteste Gratulantin bei der Feier zum 40-jährigen Jubiläum der Stiftung im Kapuziner Rottweil. Die Kultusministerin betonte die Bedeutung der sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) und das hohe Niveau der sonderpädagogischen Bildung in Baden-Württemberg. Die im Jahr 1979 in Oberndorf gegründete „Fördergemeinschaft der Ivo-Frueth-Schule e.V.” sei nicht zufällig der Förderverein eines SBBZ; der Verein habe sich mit viel Einfallsreichtum und hohem Engagement der Vorbereitung von Förderschülern auf Arbeit und Leben verschrieben. Mit Ganztagsangeboten, Schulküche, Schreinerausbildung in der Schule und der Schaffung des Berufsbilds Metallfeinbearbeiter habe sich der Verein erfolgreich für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen eingesetzt. Eisenmann dankte besonders Eberhardt Weiblen, dem ehemaligen Schulleiter der Ivo-Frueth-Schule und seinem Nachfolger Albert Risch für ihre  langjährige ehrenamtliche Arbeit. Ebenso dankte sie Volker Stadler für seine Initiative zur Gründung des Villinger „Vereins für Jugend- und Berufshilfe e.V.” im Jahr 1984.

„Die Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten steht für ein gelingendes Leben” – so beschrieb Tamer Öteles, Vorstand der Stiftung, Auftrag und Idee des Unternehmens. Dabei spiele der Dialog zwischen schulischer Bildung und Arbeitswelt eine entscheidende Rolle. Öteles griff das Stichwort der Ministerin von der „Anschlussorientierung” innerhalb des sonderpädagogischen Bildungsangebots auf und betonte, dass viele Maßnahmen der Stiftung darauf abzielten, gerade jungen Menschen ein selbstbestimmtes Leben und Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.

Nach der Pause baute der Motivationstrainer Lutz Langhoff einen fast bis an die Decke reichenden Feuerturm auf, dessen einzelne Elemente die Bausteine zum Erfolg symbolisierten. Langhoff bezog das Publikum mit ein und fand insbesondere im Deißlinger Bürgermeister Ralf Ulbrich einen kongenialen Partner. Ulbrich drehte mit einem Beach-Bike in unterschiedlichem Tempo mehrere Runden durch den Saal und demonstrierte, dass Ziele und Visionen oft an irrationalen Ängsten und scheinbar unüberwindbaren Hindernissen scheitern. Danach half der Deißlinger Bürgermeister dem Feuerkünstler auf ein zwei Meter hohes Einrad, auf dem er Dudelsack spielte und gleichzeitig mit einer Fackel jonglierte.  „Seid mutig und stellt Euch Euren Ängsten” – das war die Kernbotschaft.

Die Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten ist heute mit ihren operativen Tochterunternehmen PRO JOB gGmbH und KiTaPROfil gGmbH ein anerkannter Bildungs- und Jugendhilfeträger mit dem Schwerpunkt in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Die Stiftung hat über 200 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ebenso viele freie Dozenten. Ihre Tätigkeitsgebiete reichen von Kita und klassischer Jugendsozialarbeit über Reha-Ausbildungen und berufliche Bildungsmaßnahmen bis hin zu familienunterstützenden Leistungen und Projekten im Übergang Schule/Beruf.

In einem Podiumsgespräch, das von Klaus Richter moderiert wurde, kamen die wichtigsten Akteure der Stiftung zu Wort: Eberhardt Weiblen und Volker Stadler schilderten lebendig die Situation in den Gründungsjahren. Der Vorsitzende der Fördergemeinschaft, Wolfgang Maier, berichtete über die aktuellen Aktivitäten des Vereins, der sich nach wie vor in der Tradition der Gründer sehe. Fritz Link, Aufsichtsratsvorsitzender der Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten, konstatierte, dass die Stiftung heute eine Fülle von Aufgabenfeldern abdecke und maßgeschneiderte Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene entwickle, neuerdings auch als „anderer Leistungsanbieter” bei der beruflichen Förderung von Menschen mit Handicap. Das bewährte Motto der Stiftung „Menschen begleiten – Arbeit gestalten – Zukunft wagen” sei aber noch immer aktuell. Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel sprach der Stiftung, auch im Namen seiner Kollegen Hinterseh und Bär aus den Kreisen Schwarzwald-Baar und Tuttlingen, Dank für die gute Kooperation mit den Landkreisen aus. Die Stiftung sei insbesondere im Bereich der Jugendhilfe ein wichtiger und verlässlicher Partner.